Am Morgen des 4. Oktober 2024 brach in Traben-Trarbach im Stadtteil Trarbach ein schwerer Brand aus, der sich rasch zu einem Großfeuer entwickelte. Auslöser war offenbar ein brennender Trockner in der Weiherstraße, zu dem die Feuerwehr gegen 10:30 Uhr alarmiert wurde. Anfangs gingen die Einsatzkräfte noch davon aus, dass der Brand von Anwohnern bereits gelöscht worden sei, so die Rückmeldung der Leitstelle auf der Anfahrt. Doch beim Eintreffen vor Ort stellte sich die Lage als weitaus dramatischer heraus.
Dichter Rauch quoll aus den Fenstern des betroffenen Gebäudes, und die Feuerwehr erhöhte umgehend die Alarmstufe auf „Brand 3“, was die Nachalarmierung weiterer Einheiten zur Folge hatte. Es wurde sofort eine umfangreiche Brandbekämpfung eingeleitet, inklusive Einsatz eines Teleskopgelenkmasts. Zunächst schien der Brand unter Kontrolle, doch ein plötzliches Aufflammen der Flammen – ein sogenannter Flashover – ließ das gesamte Gebäude in Vollbrand geraten.
Gefährliche Situation für die Einsatzkräfte
Der Flashover, eine plötzliche Durchzündung aller brennbaren Materialien im Raum, stellte eine erhebliche Gefahr für die Feuerwehrleute im Inneren dar. Die Lage verschärfte sich, als das Feuer auf ein angrenzendes Restaurant übergriff und dieses schwer beschädigte. Auch ein gegenüberliegendes Gebäude wurde durch die Hitzeentwicklung und herabfallende Trümmer in Mitleidenschaft gezogen. Durch das schnelle Eingreifen der Einsatzkräfte konnte hier jedoch ein Übergreifen der Flammen verhindert werden und es wurde nur die Fassade in Mitleidenschaft gezogen.
Beschädigte Ausrüstung und gefährliche Ausbreitung
Ein weiteres Problem ergab sich, als glühende Trümmerteile das Bedienteil des eingesetzten Teleskopgelenkmasts trafen und schwer beschädigten. In der Folge musste das Gerät außer Betrieb genommen werden. Ersatz kam von benachbarten Feuerwehren aus Morbach, Zell und Wittlich, die mit Drehleitern aushalfen. Insgesamt waren an dem Einsatz vier Drehleitern involviert.
Besonders kritisch wurde die Lage, als das Feuer auf Heizöltanks übergriff. Rund 2.000 Liter Heizöl waren in den betroffenen Tanks gelagert. Durch die Löschmaßnahmen gelangten Teile des Öls in den Kautenbach, der in die Mosel mündet. Um eine größere Umweltkatastrophe zu verhindern, errichteten die Einsatzkräfte sofort Ölsperren auf beiden Gewässern. Zur Unterstützung kamen auch Boote der Feuerwehr zum Einsatz.
Über 200 Einsatzkräfte im Dauereinsatz
Der Brand, der sich zu einem langwierigen und extrem anspruchsvollen Einsatz entwickelte, beschäftigte die Feuerwehr bis in die frühen Morgenstunden des folgenden Tages. Bereits um 17 Uhr schien das Feuer unter Kontrolle, doch gegen Abend flammte es erneut auf. Erst um 4 Uhr morgens konnte endgültig Entwarnung gegeben werden, nachdem intensive Löscharbeiten das Feuer vollständig erstickten. Einsturzgefährdete Gebäudeteile wurden durch die Feuerwehr kontrolliert abgetragen.
Insgesamt waren mehr als 200 Einsatzkräfte aus den Landkreisen Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell im Einsatz. Neben der Feuerwehr und dem THW unterstützten auch Polizei, das Ordnungsamt, die Rettungshundestaffel, die Flughafenfeuerwehr sowie der Gefahrstoffzug die umfangreichen Maßnahmen vor Ort.
Einfache Rauchgasvergiftung – keine Schwerverletzten
Dank des schnellen und koordinierten Eingreifens der Einsatzkräfte konnte eine noch größere Katastrophe abgewendet werden. Die Polizei meldete lediglich eine Person mit einer leichten Rauchgasvergiftung, jedoch keine weiteren Verletzten. Das Ausmaß des Sachschadens ist allerdings erheblich. Drei Gebäude wurden teils schwer beschädigt, eines davon ist völlig niedergebrannt. Die Bewohner der zerstörten Gebäude mussten bei Freunden und Verwandten untergebracht werden. Das Gebäude muss aller Anschein nach vollständig abgerissen werden.
Rettungseinsatz auch für Tiere
Neben der Rettung von Menschen galt die Aufmerksamkeit der Feuerwehr auch tierischen Bewohnern. In dem betroffenen Restaurant befanden sich rund 50 Forellen, die vor den Flammen in Sicherheit gebracht wurden. Die Tiere wurden vorübergehend in einen nahegelegenen Brunnen umgesiedelt und später nach Rücksprache mit einer Tierschutzbehörde in die Mosel entlassen. Leider überlebte ein Fisch den Einsatz nicht.
Behinderungen durch Schaulustige und Verkehrschaos
Der Einsatz wurde wiederholt durch zahlreiche Schaulustige behindert, die sich teils trotz Absperrungen in gefährliche Bereiche begaben und so die Arbeit der Einsatzkräfte erschwerten. Zudem wurden zahlreiche ,,Gaffer-Fotos,, im Internet veröffentlicht. Zudem kommt es aufgrund der anhaltenden Sperrung der Weiherstraße zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Der Verkehr wird über eine parallel verlaufende Einbahnstraße umgeleitet, was besonders während des Berufsverkehrs zu Staus führen wird.
Ermittlungen zur Brandursache laufen