Ein Feuerwehrmann musste nach dem Löscheinsatz mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Insgesamt 106 Feuerwehrleute kämpften stundenlang gegen die Flammen. Nach ersten Schätzungen beläuft sich der Schaden auf mehr als 100 000 Euro. Die Brandursache ist noch unklar.
Gegen 1.51 Uhr geht der Alarm ein: Brand einer Scheune und eines angrenzenden Wohnhauses an der Hauptstraße in Schauren. Gemeldet hat das Feuer ein 22-Jähriger, der sich mit seinem Eltern in dem fraglichen Haus aufhält. Ein lauter Knall hat ihn aus dem Schlaf gerissen. Als er nachsieht, was los ist, schlagen schon Flammen aus der Scheune. Schnell weckt der junge Mann nach Polizeiangaben seine Eltern und sie verlassen das Haus. Ein weiterer Sohn der Familie übernachtet bei Bekannten und ist deshalb nicht daheim.
Feuerwehrleute aus Schauren, Tellig, Blankenrath, Strimmig, Zell-Stadt und Zell-Merl rücken zur Einsatzstelle aus. Vor allem der Leiterwagen aus Zell erweist sich in der Folge als sehr hilfreich, um effektiv gegen die Flammen vorzugehen, erzählt Markus Morsch, Wehrleiter der Verbandsgemeinde (VG) Zell im Gespräch mit der Rhein-Zeitung. Denn aus der Scheune und Teilen des Wohnhausdachstuhls schlagen meterhohe Flammen.
Besonders brenzlig wird die Situation für eine ältere Dame, die in einem benachbarten Haus wohnt, an das ebenfalls eine Scheune anschließt. Schnell greifen die Flammen nämlich auch auf diese Gebäude über. Davon bekommt die Seniorin zunächst jedoch nichts mit, weil sie schläft. "Mithilfe von Nachbarn, die einen Schlüssel haben", sagt Morsch, verschaffen sich Wehrleute Zugang zum dem Haus. Sie bringen die Frau in Sicherheit. Dass die Brandbekämpfer das Übergreifen der Flammen nicht mehr verhindern können, liegt vor allem daran, dass es zwischen den Gebäuden "nur eine Lücke von vielleicht zwei Metern" gibt, sagt ein Beamter der Kriminalinspektion (KI) Wittlich.
Vom Boden und von der Drehleiter aus bekämpfen die Feuerwehrleute in der Folge das Feuer. Es dauert seine Zeit, bis die Lage einigermaßen unter Kontrolle ist. Zwischen 4 und 5 Uhr, "eher gegen 5", können erst die Nachlöscharbeiten an einzelnen Glutnestern beginnen, so VG-Wehrleiter Morsch. Vonseiten der Feuerwehren und der übrigen Rettungskräfte läuft der Großeinsatz alles in allem "vorbildlich" ab, resümiert er. Sowohl was die Zusammenarbeit als auch die Einsatztaktik angeht. Morsch: "Weitere Nachbargebäude, darunter auch das Feuerwehrgerätehaus, konnten gerettet werden."
Ausdrücklich lobt er das Technische Hilfswerk (THW) aus Zell und die Schnelleinsatzgruppe (SEG) des DRK Bullay. Drei THW-Helfer übernehmen die Verpflegung der Einsatzkräfte, die SEG übernimmt die medizinische Absicherung beziehungsweise Versorgung.
Wegen des Verdachts auf eine Rauchgasvergiftung muss ein Feuerwehrmann stationär ins Zeller Krankenhaus eingeliefert werden. Er sollte nach Kenntnis des Wehrleiters zur Beobachtung noch bis zum heutigen Mittwoch dort bleiben. Eine ebenfalls leicht verletzte Wehrfrau konnte es nach kurzer Behandlung wieder verlassen. Während die meisten Feuerwehrleute gestern Morgen wieder abrückten, hielten die Brandbekämpfer aus Schauren selbst den Tag über weiter Brandwache.
In ihrem Beisein begannen auch die ersten Aufräumarbeiten, für die ein Bagger verwendet wurde. Ein Beamter der KI Wittlich übernahm die ersten Ermittlungen zur Brandursache. "Hinweise auf eine Brandstiftung gibt es bisher nicht", sagt er. Doch was genau das Feuer verursacht hat, wird ein Sachverständiger in den nächsten Tagen klären müssen. Fest steht: Die beiden Scheunen und die zwei Wohnhäuser sind "schwer in Mitleidenschaft gezogen", vermutlich total beschädigt.
(Quelle: Rhein-Zeitung)